Energiesparen wird großgeschrieben. Kein Wunder, immerhin steigt die Stromrechnung zuverlässig an. Dabei können Sie bereits mit kleinen Änderungen Wesentliches vollbringen. Beispielsweise, indem Sie Ihre Glühlampen durch LED-Leuchten ersetzen. Nur ist das nicht ganz so einfach. Um wirklich ein attraktives und schönes Ergebnis zu erhalten, müssen Sie auf den Abstrahlwinkel der LED-Leuchten achten. Wir verraten Ihnen, was dieser Winkel überhaupt aussagt und was Sie beachten sollten.
Was ist der Abstrahlwinkel?
Zugeben, der Begriff klingt kompliziert. Mathematische Rechnungen brauchen Sie dennoch nicht anstellen. Allgemein sagt der Abstrahlwinkel nur aus, in welchem Umkreis um die Lampe herum Licht ausgestrahlt wird. Sie wissen, dass sich der Lichtkreis nach unten hin vergrößert. Halten Sie beispielsweise einen Strahler dicht an ein Objekt oder an die Wand, ist der Lichteinfall eher punktuell. Entfernen Sie sich mit der Lampe nun von dem Objekt, weitet sich der Lichtkreis aus, wird jedoch allgemein schwächer. Die punktuelle Beleuchtung erfordert daher wahlweise einen geringen Abstand oder einen geringen Abstrahlwinkel. Möchten Sie hingegen mit LED-Leuchten einen gesamten Raum beleuchten, müssen Sie …? Genau, auf einen großen Abstrahlwinkel achten.
Wie weist sich der Abstrahlwinkel von LED-Lampen aus?
Im Vergleich mit einer Halogenlampe wird deutlich, dass der Aufbau der LED-Leuchte und somit ihr Abstrahlwinkel einen Unterschied aufweist. Halogenlampen werden stets mit einem Reflektor bestückt, der gleichzeitig dafür sorgt, dass der Winkel an sich eine Grenze erfährt. Bei der LED-Leuchte wird dieser Reflektor durch die eine Linse ersetzt. Die Linse streut den Lichtausfall absichtlich auf einen bestimmten Wert. Durch den Linseneinsatz bietet die LED-Leuchte wiederum deutliche Vorteile gegenüber üblichen Halogenlampen. Bei diesen weist der Reflektor schlichtweg einen festen Abstrahlwinkel auf. Die Linse der LED-Leuchte hingegen kann vom Hersteller auf unterschiedliche Winkel abgestimmt werden, sodass Sie Leuchtmittel mit einem Abstrahlwinkel von 15 und über 120 Grad erhalten.
Wie verhält sich der Abstrahlwinkel der LED-Lampe zum Leuchtkreis?
Mit der reinen Angabe des Abstrahlwinkels können Sie vermutlich wenig anfangen. Es ist schwer, sich bildlich vorzustellen, was beispielsweise ein Winkel von 15 Grad bedeutet und wie sich dieser auf den Lichtkegel auswirkt. Nehmen wir an, dass Sie Ihre LED-Leuchte an einer Decke mit einer Höhe von 2,50 Meter platzieren. Bei einem Abstrahlwinkel von 15 Grad würden Sie auf dem Boden einen Lichtkegel erzeugen, der einen Durchmesser von knapp 0,66 Metern hat. Bei einem Abstrahlwinkel von 60 Grad vergrößert sich der Lichtkegel auf 2,89 Meter. Des Weiteren gilt:
Abstrahlwinkel 90 Grad – Lichtkegel circa 5 Meter
Abstrahlwinkel 120 Grad – Lichtkegel circa 8,66 Meter
Beachten Sie jedoch, dass der Lichtkegel unmittelbar mit der Entfernung der Lampe zum Boden zusammenhängt. Ist Ihre Decke niedriger, verkleinert sich der Lichtkreis. Leben Sie jedoch in einem Altbau mit nicht abgehängten Decken, können Sie mit einem Abstrahlwinkel von 90 Grad bereits eine größere Fläche beleuchten.
Möchten Sie nun doch hingegen und den Winkel eigenständig berechnen, können Sie folgende Formel nutzen:
Folgende Werte stehen für die einzelnen Formelbestandteile:
α: Abstrahlwinkel
d: Durchmesser des Raumes/Objekts
l: Abstand Lampe – Raum/Objekt
Arctan: Umkehr der Tangensfunktion.
Wie erkenne ich beim Kauf von LED-Leuchten den Abstrahlwinkel?
Glücklicherweise gehen mittlerweile zahlreiche Händler einen für Sie praktischen Weg. Sie inkludieren in die Produktbeschreibung im Onlineshop oder auf der Verpackung nicht allein die Wattzahl, die Lumenstärke und den Hinweis, welche Glühbirne durch die LED-Leuchte ersetzt werden kann. Nein, Sie informieren Sie ebenso über den Abstrahlwinkel. Für Sie bedeutet das, dass Sie eine LED-Leuchte ruhig unbesehen online kaufen können und dennoch sicherstellen, dass sie sich für Ihren Einsatzzweck eignet.
Übrigens: Mögen Sie indirekte Beleuchtungen? Richten Sie die LED-Leuchte mit einem großen Abstrahlwinkel gegen die Decke oder eine obere Wandfläche. Das Licht reflektiert nun an der Decke und erhellt indirekt eine wesentlich größere Fläche.
Für punktuelle Beleuchtungen, Spot-ons oder einzelne Lichtakzente sollten Sie stets eine LED-Leuchte mit einem kleinen Abstrahlwinkel auswählen. Der Lichtkreis ist zwar kleiner, hebt das von Ihnen gewünschte Objekt aber deutlich kräftiger hervor.
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